Sie lockt mit mehr Geld, besseren Arbeitszeiten und mehr Einfluss auf den Dienstplan: Die Leiharbeit in der Pflege wird immer beliebter. Gleichzeitig wächst die Sorge, dass Stammpersonal abwandert und sich der Fachkräftemangel verschlimmert, so Hajo Schneider, Pressesprecher der christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) im Kreisverband Spandau, der in den letzten 4 Jahren Erfahrungen durch Krankenhaus- und Reha-Besuche sammeln konnte.

Was muss geschehen, damit Leiharbeit nicht die Regel wird.

„Leiharbeit ist eine Notlösung, wenn mal länger das Personal ausfällt“, stellt Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister in NRW, klar. „Sie darf aber nicht zur Regel werden“.

Hajo Schneider: „Sie spaltet die Belegschaften, gefährdet die Versorgung und führt zu einer unabsehbaren Kostenspirale. In der Branche wurde deshalb zuletzt immer häufiger ein Verbot von Leiharbeit in der Pflege gefordert. Die Hoffnung: Die in der Leiharbeit tätigen Pflegekräfte würden zurück in die Stammbelegschaften wechseln.“
Dass die Leiharbeit immer beliebter wird, stimmt zwar, doch derzeit sind immer noch weniger als drei Prozent der Pflegerinnen und Pfleger in der Leiharbeit beschäftigt. Die Kosten sind dennoch nicht unerheblich: Nach Berechnungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion entstehen durch die Leiharbeit jährlich Mehrkosten von 606 Millionen Euro. Doch dass die Fachkräfte bei einem Verbot der Leiharbeit zurück in die Stammbelegschaft wechseln würden, ist fraglich. Studien lassen eher das Gegenteil vermuten.
Hajo Schneider: „Ein Verbot bringt uns nicht weiter. Um die Abwanderung zu stoppen, müssen wir für mehr Gleichbehandlung in der Pflege sorgen: Wir haben lange dafür gekämpft, dass Leiharbeiter nicht schlechter behandelt werden als die Stammbelegschaft. Dieser Grundsatz muss auch im Umkehrschluss gültig sein.“
Es kann nicht sein, dass sich Leiharbeiter die besten Schichten rauspicken können, während die Stammbelegschaft Nacht- und Wochenendschichten schieben muss.

Ein Weg zu mehr Dienstplangerechtigkeit wären Springerpools. Von solch einem Konzept ist auch Sepp Müller, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, überzeugt: „Wir sehen es bei größeren Einrichtungen, da werden Arbeitsverträge in der Regel für den Kreis und nicht für ein bestimmtes Heim unterschrieben. Das vereinfacht das Ausleihen. Viele kleine Häuser haben momentan jedoch nicht das Geld, um Reserven aufzustellen. Regionale Reservepools verteilen die Last auf mehrere Träger, damit sind am Ende alle besser aufgestellt.” Müller stellt klar: Springerpools sind ein wichtiger Baustein, um die Arbeitsbedingungen der Stammbelegschaften zu verbessern und die Abwanderung in die Leiharbeit zu begrenzen.

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