In vielen Notunterkünften werden die Corona-Schnelltest knapp. Doch ohne Test können die Obdachlosen nicht mehr in die Einrichtungen aufgenommen werden, so Gabi Gassner, Vorsitzende der christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft im Kreisverband Spandau.

Obdachlose sind durch den Mangel an Corona-Schnelltests besonders betroffen. Kleineren Tagesstätten und Suppenküchen, in denen Obdachlose betreut und versorgt werden, drohen die Corona-Schnelltests auszugehen. Das hätte gravierende Folgen für die Betroffenen.

Gabi Gassner: „Ohne Tests können die Einrichtungen die wohnungslosen Menschen nicht aufnehmen“, sagte Ina Zimmermann vom Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg. „Wir müssen die Menschen doppelt schützen: vor Corona und vor dem Erfrieren.“

Besonders die kleinen und zumeist ehrenamtlich betriebenen Einrichtungen der Kältehilfe stehen vor massiven Problemen. Es gibt keine Tests mehr zu kaufen, und wenn es Tests gibt, sind sie sehr teuer. Das überfordert die Einrichtungen. Das Diakonische Werk versucht zu helfen wo es kann, bekommt aber zurzeit auch keine Tests geliefert.

Ein weiteres Problem sei die enorme Belastung der ehrenamtlichen Helfer. Einige der älteren Helfer kämen aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus nicht mehr in die Einrichtungen. Das verschärft die Situation zusätzlich.

„Die Situation von Einrichtungen in der Trägerschaft von großen Sozialträger mag etwas besser sein“, weil die Träger große Vorräte im Sommer einkaufen konnten. Das geht in einer kleinen Kirchengemeinde nicht.“

Zudem sei eine Bestellung von mehreren Hundert Corona-Tests – die ausschließlich für bedürftige Einrichtungen bestimmt seien – immer noch nicht geliefert worden.
Auch die Berliner Stadtmission als größter Träger in der Kältehilfe mit 350 Schlafplätzen braucht aktuell sehr viele Schnelltests. „Zwei Mal pro Woche werden in jeder Notübernachtung all unsere Stammgäste getestet“, so die Sprecherin der Stadtmission.

„Neue Übernachtungsgäste und Menschen mit Symptomen einer Corona-Erkrankung testen wir natürlich unabhängig von den Testtagen jederzeit. Pro Abend brauchen wir somit allein in den Notübernachtungen durchschnittlich knapp 100 Tests. Zurzeit haben wir noch Schnelltests da.“

Auch bei der Stadtmission gibt es Lieferschwierigkeiten
Allerdings haben auch die Lieferanten der Stadtmission aktuell Probleme, die Bestellungen zu bringen, so Gabi Gassner abschließend.

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