Der Tarifkonflikt bei der Arbeiterwohlfahrt Berlin ruft bei der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) im Kreisverband Spandau Kopfschütten aus. „Trotz der Warnstreiks im September 2021 und der leichten Verbesserung des Gesamtangebots der Arbeitgeber sind sie noch immer viel zu weit vom Niveau des Tarifvertrages der Länder entfernt, so Gabi Gassner, Kreisvorsitzende der CDA Spandau.

Ver.di wird jetzt den Druck auf die Arbeitgeber – eigentlich ein Kind der SPD - erhöhen und ruft erstmals zu einem achttägigen Warnstreik auf“, sagt die ver.di-Verhandlungsführerin Meike Jäger. Aufgerufen sind die etwa 2.000 Beschäftigten der Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt Tarifgemeinschaft Berlin im Landesverband Berlin e. V., die Kreisverbände Berlin-Mitte e. V., Südwest e. V., Spandau e. V., Südost e. V., Spree-Wuhle e. V. und die AWO pro:mensch gGmbH. Vom Streik betroffen sind u.a. Kitas, Beratungs- und Betreuungseinrichtungen der AWO.

Nicht gestreikt wird im Nachtdienst und an den Wochenenden. Betroffene Eltern sind bereits über Elternbriefe über den Warnstreik und die damit verbundenen Einschränkungen bzw. Schließungen informiert worden.

ver.di fordert eine schrittweise Anhebung der Entgelte auf das Niveau des Länder-Tarifvertrags. Derzeit erhalten AWO-Beschäftigte zum Teil mehrere hundert Euro weniger im Monat als für vergleichbare Tätigkeiten im öffentlichen Dienst. Daher fordert ver.di, dass die Bezahlung in den AWO-Einrichtungen in einem ersten Schritt dieses Jahr auf mindestens 98 Prozent des TV-L-Niveaus angehoben und die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst in die entsprechende Entgelttabelle des öffentlichen Dienstes übergeleitet werden.

„Die schlechtere Bezahlung bei der AWO im Vergleich zum Land Berlin ist ungerecht und nicht zu rechtfertigen. Die Angleichung der Bezahlung an den öffentlichen Dienst ist auch deswegen notwendig, damit die Arbeit bei der AWO auch zukünftig noch attraktiv und wettbewerbsfähig ist.“

Die Gewerkschaft sieht den Berliner Senat in der Pflicht, die Finanzierung von Gehältern und Arbeitsbedingungen auf dem Niveau des öffentlichen Dienstes in allen Einrichtungen der Daseinsvorsorge sicherzustellen, so Gabi Gassner abschließend.

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