Ein besonderes Augenmerk muss auch auf die Situation am Ausbildungsmarkt gelegt werden. Gernot Nahrung, Vorsitzender der JCDA, drückt es klar aus: „Wir müssen einen Corona-Jahrgang verhindern!“ Die Folgen der Pandemie sind derzeit noch nicht absehbar, aber es zeichnen sich bereits erste beunruhigende Trends ab: Die IHK meldete zu Ende März einen Rückgang neueingetragener Ausbildungsverhältnisse um minus 11,3 Prozent.

Und auch laut einer deutschlandweiten Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks von Ende April, planen 25 Prozent der befragten Betriebe weniger Auszubildende einzustellen als im Vorjahr. Karl-Josef Laumann sieht die Entwicklung mit Sorge: „Eine abgeschlossene Ausbildung ist und bleibt ein Schlüssel für ein eigenständiges Leben. Ohne Ausbildungsplatz geraten Schulabgänger schnell in einen Strudel aus Rum hängen und Fördermaßnahmen.“

Er begrüßt daher, dass kleine und mittelständische Unternehmen, die ihr Ausbildungsplatzangebot 2020 im Vergleich zu den drei Vorjahren nicht verringern, nun für jeden neu geschlossenen Ausbildungsvertrag eine einmalige Prämie in Höhe von 2.000 Euro erhalten. Zugleich wird für jeden neuen Ausbildungsplatz eine Prämie in Höhe von 3.000 Euro gezahlt.

„Wir müssen höllisch aufpassen, dass die Firmen nicht an Ausbildungsplätzen sparen. Menschen, die wir heute nicht ausbilden, fehlen morgen als Fachkräfte. In Zeiten des Fachkräftemangels und eines nach wie vor existierenden demographischen Wandels können wir es uns nicht leisten, die Ausbildung zu vernachlässigen“, bekräftigt Laumann.
25 % der befragten Handwerksbetriebe planen weniger Auszubildende einzustellen.

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